Was ist gute Kommunikation?

Hier könnten jetzt ziemlich viele praktische Ratschläge stehen, z.B. welche Kanäle man heute unbedingt nutzen sollte oder wie man gute Texte schreibt. Und ja, viele Tipps, die man zum Thema "Gute Kommunikation" findet, sind natürlich richtig.
Aber diese Tipps sind im Endeffekt nichts anderes als Beispiele für Möglichkeiten guter Kommunikation. Sie erfassen nicht den Wesenskern guter Kommunikation. Um den Wesenskern guter Kommunikation zu finden, muss man sich frei machen von den praktischen Anwendungen derselben. Wir blicken also nicht auf Formate von Kommunikation (Texte, Audio- oder Videoinhalte), sondern auf Kommunikation ohne Form. Und hier treffen wir (im Bereich der verbalen Kommunikation) auf die Sprache, im Bereich der nonverbalen Kommunikation auf Dinge wie Körperhaltung, Mimik, Gestik. Aus dieser Basis können wir meiner Meinung nach erst heraussehen, was gute Kommunikation ausmacht, um Regeln für unsere kommunikativen Zwecke zu formulieren:
Klarheit in Sprache und Ausdruck
Wer klar und deutlich spricht, hat Vorteile: Er wird besser und vor allem schneller verstanden als diejenigen, die lange und kompliziert denselben Sachverhalt auszudrücken versuchen.
Kürze und Prägnanz
Wer Inhalte in kurzen, deutlichen Worten ausdrücken kann, verursacht weniger Verwirrung, kommt deutlich schneller zum Ziel und vermeidet Verständnisprobleme.
Reduzierung auf wesentliche Organe
Derjenige, der mit seinem Mund spricht und dazu eine klare Mimik und wenige unterstützende Bewegungen macht, kommuniziert klar. Derjenige, der zappelt, Grimassen zieht und mit seiner Stimme übertrieben artikuliert, lenkt vom Wesentlichen ab und wird unklar.
Auswirkungen auf moderne Kommunikation
Aktulle Kommunikation im Unternehmensumfeld findet größtenteils digital im Netz statt. Intern wie extern. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt: Wir nutzen Text, Audio, Video und viele Spielarten davon. Wir haben eine schier unbegrenzte Anzahl an Kanälen zur Auswahl. Alles scheint mit allem vernetzt und zusammenzuhängen. Das Ergebnis ist selten gut, denn die Abhängigkeiten der Kanäle untereinander wachsen mit jedem weiteren Kanal fast exponentiell, der Pflegeaufwand ist immens. Die Dokumentation über Funktionsweisen, Update-Zyklen, etc. wird fast immer unterschätzt. Verlässt ein Kollege das Team, wird die Agentur gewechselt, verschärft sich das Problem. Es endet oft mit verwaisten Kanälen, veralteten Websites und vergessenen Excel-Tabellen.
Was können wir tun?
Mein Ansatz ist: Beschränkung auf das Nötigste. Das gilt natürlich nicht nur für die Kommunikation, aber hier ganz besonders. Wenige Kanäle, übersichtliche Websites, minimale Kontaktpunkte, über die Kunden das Unternehmen erreichen können. Diese sollten dann aber perfekt ausgestaltet sein. Eine einzige Kontaktmöglichkeit per Mail ist zwar nicht ultra-modern, aber wenn der Kunde dann auch prompt eine Antwort bekommt und im Kundenregister angelegt wird, ist das doch viel effektiver als wenn die Anfrage im Instagram-Postfach einfach ignoriert wird. Das gilt übrigens für kleine Unternehmen und Selbständige genauso wie den Großkonzern. Gerade hier finden sich oft zig veraltete Seiten mit kommunikativen Sackgassen.